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ROCK – Teil 5: Das Gesamtwerk der größten Rock-Acts im Check: Alle Alben, alle Songs – ein eclipsed-Buch (Review)

Artist:

ROCK – Teil 5

ROCK – Teil 5: Das Gesamtwerk der größten Rock-Acts im Check: Alle Alben, alle Songs – ein eclipsed-Buch
Album:

Das Gesamtwerk der größten Rock-Acts im Check: Alle Alben, alle Songs – ein eclipsed-Buch

Medium: Buch
Stil:

Rock-Nachschlagewerk

Label: Eclipsed Verlag
Spieldauer: 336 Seiten im 297 x 240 Format
Erschienen: 31.03.2022
Website: [Link]

Jetzt haben die Macher des eclipsed-Magazins und der opulenten „ROCK“-Buch-Reihe, die nun mit dem bereits 5. Teil aufwartet (Teil 1 erschien 2013), es tatsächlich geschafft, von den insgesamt 100 Musikern bzw. Bands – pro Buch jeweils 20 – nicht einen einzigen aus der östlichen Hemisphäre zu präsentieren. Dabei steckt doch so unglaublich viel Liebe und Sachverstand sowie Übersichtlichkeit und gestalterisches Können hinter den fünf Teilen von „ROCK“ – aber leider wohl auch Ignoranz und Arroganz, wenn man das pure Übersehen und die sträfliche Nichtbeachtung einer Vielzahl großartiger Rock-Acts aus dem Osten betrachtet. Und so fantastisch dieses Buch aufgebaut und gestaltet ist, mit wieviel Liebe auch ins Detail gegangen wird, wenn es darum geht, jedes Album und jeden Song zu bewerten sowie die wichtigsten Hintergründe zu den Bands/Musikern aufzudecken, auch den Pressespiegel der damaligen Zeit zu berücksichtigen und Original-Zitate beteiligter Musiker zu verwenden – auch die „Außerdem“-Kästen mit zusätzlichen Hintergründen und spannenden Ergänzungen rund um die vorgestellten Musiker, sind eine richtig gute Idee – doch der mangelnde Blick über den Tellerrand in Richtung Ost-Rock ist unverzeihlich. So wird das Blättern durch das vom Informationsgehalt, der Optik und dem Gewicht her wirklich schwere Buch rein äußerlich betrachtet, ein Hochgenuss und setzt auf diesen Ebenen Maßstäbe, während so einige der für die ROCK-Bücher ausgewählten Musiker einem gelinde gesagt Bauch- und Ohrenschmerzen bereiten, wenn sie von der Redaktion als „die größten ROCK-Acts der 60er/70er/80er-Jahre“ bezeichnet werden.

Und noch viel mehr schmerzt selbst nach dem 5. Teil allerdings die einseitige, sich nur auf Musiker der damals so genannten 'freien Welt' stützenden Auswahl für diesen und die bereits vorausgegangene Bände. Zwar fiel vor fast 33 Jahren die Mauer, bei der Musikauswahl für „ROCK: Das Gesamtwerk der größten Rock-Acts im Check: Alle Alben, alle Songs – ein eclipsed-Buch“ scheint sie aus musikalischer Sicht noch immer unüberwindbar Bestand zu haben.

Okay, wahrscheinlich haben die gesamte eclipsed-Redaktion sowie die Buchverantwortlichen unsere Kritik zum vierten Teil nicht gelesen oder ignoriert oder einfach nur gedacht: „Lass den Klugscheißer doch quatschen – darum: Jetzt erst recht!“, und damit genau die scharfen Kritikpunkte unsererseits im aktuellen 5. Teil noch verstärkt.
Nunmehr sind also insgesamt 100 Bands bzw. mehr als 120 Musiker (da auf einige neben dem Bandkontext auch zusätzlich als Solo-Musiker eingegangen wird) ausgiebig und liebevoll vorgestellt worden (Eine komplett von uns erstellte, alphabetisch geordnete Übersicht aller Beteiligten findet ihr unter dieser Review!), aber hinter dem Begriff „Rock“ hält die eclipsed-Redaktion es nach wie vor nicht für nötig, auch nur einen einzigen Musiker oder eine einzige Band aus dem Osten vorzustellen, obwohl sie sich selber „als absolutes Basiswerk der Rockmusik, das zugleich spannend und fundiert informiert“ bezeichnen. Wer sich ohne triftigen Grund fachlich so sehr einschränkt und territorial limitiert, kann nicht wirklich von einem 'Basiswerk' sprechen. Denn nicht nur der Osten fehlt, auch die nordischen bzw. skandinavischen Länder oder Italien und Frankreich kommen hier nicht vor.

In diesem 'Basiswerk' taucht noch nicht einmal der Millionen-Seller (mehr als 50 Millionen weltweit verkaufte Tonträger, was die meisten vorgestellten Bands dieser ROCK-Buch-Serie nie auch nur ansatzweise schafften) aus Ungarn auf: OMEGA, die fast 60 Jahre bestanden und nunmehr durch den Tod ihres Frontmannes JANOS KOBOR endgültig in die Rock-Annalen übergehen und schon allein unter diesem Aspekt mehr Rock-Geschichte geschrieben haben, als eine Vielzahl der in den eclipsed-ROCK-Büchern vorgestellten Bands und Musiker, welche mitunter gar nicht der Rock-Sparte zugeordnet werden können (Klaus Schulze, Simon & Garfunkel, Joni Mitchell, Tangerine Dream...). Sogar MIG music veröffentlichen zu OMEGAs 60. Geburtstag alle acht englischsprachigen Alben, die während der 70er-Jahre unter dem Bacillus-Label erschienen.
Wie konnte sich die eclipsed-Redaktion da nur die Chance entgehen lassen, schon aus diesem geburtstäglichen Anlass heraus, OMEGA nicht für ihren fünften ROCK-Band auszuwählen?

Doch nicht nur dass – nach TANGERINE DREAM im Teil 3 wird nun auch noch KLAUS SCHULZE im Teil 5 präsentiert. Ein Musiker der Elektronik-, aber definitiv nicht Rock-Szene. Und zudem der insgesamt 8. (!!!) westdeutsche Musiker, während kein einziger Ostdeutscher auf den nunmehr über 1.500 Seiten auftaucht, obwohl viele von denen mindestens genauso oder deutlich bekannt(er) sind, wie beispielsweise KARAT oder CITY oder SILLY, die selbst im Westen für Aufsehen sorgten und deren Titel gar von Musikern wie PETER MAFFAY oder, im Falle von OMEGA, den, genau in diesem Buch vorgestellten, SCORPIONS gecovert wurden. Und müsste man sich ganz ehrlich auf den wohl besten deutschsprachigen Song aller Zeiten einigen, man würde wohl unweigerlich bei „Am Fenster“ von CITY landen. Einer (ehemaligen) DDR-Band also, die gerade ihren 50. Geburtstag feiert und mit neuem Album ihre letzte Tournee antritt. Ein doppeltes Jubiläum – auch das wurde als entsprechende Würdigung für eine der besten Rock-Bands des gesamten deutschsprachigen Raums verpasst.

Fast drängt sich einem der traurige Eindruck auf, das gerade von DIE TOTE HOSEN als „Scheiß Ossis“ und MARTERIA als „Scheiß Wessis“ besungene Klischee, welches doch endlich mal auf allen Ebenen (und ganz besonders der Kultur) überwunden sein sollte, existiert noch immer – zumindest wenn die eclipsed-Redakteure darüber nachdenken, welche Bands und Musiker sie für ihr doch eigentlich so leidenschaftlich ambitioniertes 'ROCK'-Buch auswählen und dabei immer wieder in ihrem Vorwort betonen: „Egal ob AOR, Blues Rock, Boogie Rock, Folkrock, Hardrock, Heavy Metal, Jazzrock, Krautrock, Progressive Rock oder Psychedelic Rock, so haben doch alle diese Spielarten dieselben Wurzeln. Diese stilistische Bandbreite spiegelt sich auch im fünften Teil der 'ROCK'-Buchreihe wider.“
Wer allerdings daraus komplett den Ost-Rock verdammt, obwohl der für jede hier genannte Stilistik auch immer echte Musiker-Größen zu bieten hat, der sollte den nächsten Teil seines Buch in 'WEST-ROCK' umbenennen, meint zumindest der für diese Kritik verantwortliche Redakteur, der vor 58 Jahren in Magdeburg geboren wurde.

So bleibt uns auch diesmal leider nichts weiter übrig, als unser FAZIT, das wir bereits in unserer Kritik zum vierten Teil der eigentlich richtig gut gestalteten eclipsed-ROCK-Buchreihe zogen, auch für den fünften Teil zu wiederholen: Gewohnt souverän und einfallsreich, aber in keinerlei Beziehung mit den einseitig ausgerichteten Traditionen brechend, präsentiert sich dem Rock-Freund auch der fünfte Teil von „ROCK – Das Gesamtwerk der größten Rock-Acts im Check: Alle Alben, alle Songs – ein eclipsed-Buch“! Und so lobend man auch auf die Gestaltung und Tiefe bei der Betrachtung der Musiker, Bands, Alben und jedes einzelnen Songs verweisen muss, ist inakzeptabel, dass seit nunmehr über 120 vorgestellten Künstlern nicht ein einziger aus dem Osten Europas bzw. der ehemaligen „Zone“ erwähnt oder berücksichtigt wurde, wobei es nunmehr fast dreist ist, bereits acht Musiker bzw. Bands aus der BRD und nicht eine einzige aus der DDR vorzustellen. Das haben die eclipsed-Buchautoren genauso wenig nötig wie der Rock aus dem Osten diese sträfliche Missachtung verdient hat!

PS: Und hier gibt’s die vollständige Auflistung aller bisher bei „ROCK – Das Gesamtwerk der größten Rock-Acts im Check: Alle Alben, alle Songs – ein eclipsed-Buch“ vertretenen Bands und Musiker alphabetisch angeordnet im Überblick:

A:
AC/DC (Teil 2)
Aerosmith (Teil 5)
The Alan Parsons Project (Teil 2)
The Allman Brothers Band (Teil 3)
Amon Düül II (Teil 4)
B:
Barclay James Harvest (Teil 4)
The Beach Boys (Teil 4)
The Beatles (Teil 2)
Jeff Beck (Teil 4)
Black Sabbath (Teil 2)
David Bowie (Teil 1)
Kate Bush (Teil 1)
C:
Camel (Teil 3)
Can (Teil 1)
Eric Clapton (Teil 2)
Colosseum (Teil 4)
Alice Cooper (Teil 1)
Crosby, Stills, Nash & Young (Teil 4)
D:
Deep Purple (Teil 1)
Dire Straits / Mark Knopfler (Teil 3)
The Doors (Teil 1)
Dream Theater (Teil 2)
Bob Dylan (Teil 2)
E:
Eagles (Teil 4)
Electric Light Orchestra (Teil 5)
Eloy (Teil 2)
Emerson, Lake & Palmer (Teil 2)
F:
Fleetwood Mac (Teil 3)
Foreigner (Teil 3)
G:
Peter Gabriel (Teil 2)
Rory Gallagher (Teil 4)
Genesis (Teil 1)
Gentle Giant (Teil 4)
Golden Earring (Teil 4)
Gong (Teil 4)
Grateful Dead (Teil 2)
Grobschnitt (Teil 3)
H:
Steve Hackett (Teil 5)
George Harrison (Teil 5)
Hawkwind (Teil 3)
Jimi Hendrix (Teil 1)
I:
Iron Maiden (Teil 2)
J:
Jefferson Airplane (Teil 5)
Jethro Tull (Teil 1)
Billy Joel (Teil 5)
Janis Joplin (Teil 5)
Journey (Teil 4)
Judas Priest (Teil 4)
K:
Kansas (Teil 3)
King Crimson (Teil 1)
The Kinks (Teil 3)
Kiss (Teil 3)
Kraftwerk (Teil 1)
L:
Led Zeppelin (Teil 1)
John Lennon (Teil 4)
M:
Manfred Mann‘s Earth Band (Teil 1)
Marillion (Teil 1)
Paul McCartney (Teil 4)
Metallica (Teil 5)
Joni Mitchell (Teil 3)
Moody Blues (Teil 5)
Gary Moore (Teil 5)
N:
O:
Mike Oldfield (Teil 2)
P:
Pink Floyd (Teil 1)
The Police / Sting (Teil 4)
Procol Harum (Teil 4)
Q:
Queen (Teil 1)
R:
Rainbow (Teil 2)
The Rolling Stones (Teil 1)
Rush (Teil 1)
S:
Saga (Teil 4)
Santana (Teil 3)
Klaus Schulze (Teil 5)
Scorpions (Teil 5)
Paul Simon (Teil 5)
Simon & Garfunkel (Teil 5)
Patti Smith (Teil 2)
Bruce Springsteen (Teil 2)
Status Quo (Teil 5)
Steely Dan (Teil 5)
Styx (Teil 5)
Supertramp (Teil 2)
T:
Traffic (Teil 5)
T. Rex / Marc Bolan (Teil 3)
Tangerine Dream (Teil 3)
Toto (Teil 2)
U:
U2 (Teil 3)
Uriah Heep (Teil 3)
V:
Van Der Graaf Generator (Teil 2)
Van Halen (Teil 3)
The Velvet Underground / Lou Reed (Teil 3)
W:
Tom Waits (Teil 5)
Whitesnake (Teil 4)
The Who (Teil 2)
Johnny Winter (Teil 5)
Steve Winwood (Teil 5)
Wishbone Ash (Teil 4)
X:
Y:
Yes (Teil 1)
Neil Young (Teil 1)
Z:
Frank Zappa (Teil 3)
ZZ Top (Teil 5)

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3420x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • *Vorwort (Seite 4)
  • **Infos & Hinweise (Seite 6)
  • Aerosmith (Seite 8)
  • Electric Light Orchestra (Seite 22)
  • Steve Hackett (Seite 38)
  • George Harrison (Seite 56)
  • Jefferson Airplane (Seite 72)
  • Billy Joel (Seite 88)
  • Janis Joplin (Seite 100)
  • Metallica (Seite 110)
  • The Moody Blues (Seite 124)
  • Gary Moore (Seite 128)
  • Klaus Schulze (Seite 138)
  • Scorpions (Seite 154)
  • Simon & Garfunkel (Seite 180)
  • Status Quo (Seite 196)
  • Steely Dan (Seite 216)
  • Styx (Seite 236)
  • Traffic / Steve Winwood (Seite 248)
  • Tom Waits (Seite 262)
  • Johnny Winter (Seite 282)
  • ZZ Top (Seite 298)
  • ***Instrumentenabkürzungen (Seite 324)
  • ****Bibliographie (Seite 326)
  • *****Autoren (Seite 331)
  • ******Bildnachweise (Seite 331)

Besetzung:

  • Sonstige - 336 Seiten im 297 x 240 Format mit farbigem Bilderdruck und vielen Fotos

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Horst
gepostet am: 01.04.2022

Hochverehrter Rezensent!

Was ist das hier? Wehleidiger Lokalpatriotismus? Bedienung des eben erst selbst beschriebenen Ost/West-Klischees? Grundsätzlich würde ich mich auch sehr freuen, wenn die oben erwähnten Bands mal ausführlich bewertet und besprochen würden. Wenn auch in dieser Rezi noch viele weitere Ost-Bands/Interpreten fehlen. Was ist mit Diestelmann, Engerling, Keimzeit, natürlich auch Toxic Smile und SSTTGD..
Und wenn jetzt alle Landstriche und Länder und Kontinente anfangen zu jammern, wer da alles noch nicht gelistet wurde. Oh je! Als Beispiel mal die Animals, Bob Marley, Klaus Doldinger/Passport, Udo Lindenberg und und und.
Und wenn diese Eclipsed-Wessis so ignorant sind: warum kommt nicht endlich aus dem Osten das Standardwerk über Ostbands? Ich würde sofort vorbestellen. Wäre für mich eine prima Ergänzung zu dem Balitzki-Werk "Geschichten vom Sachsendreier" und Büchern über die Puhdys und die Bluesszene im Osten. Mein Einstieg in Ostmusik war übrigens 1973 "Hallo 7". Und: "Am Fenster" von City ist wirklich eine tolle Nummer. (Nicht die verstümmelte Single-Version!) Aber ganz ehrlich: das war ein One-Hit-Wonder. Die andere Seite der LP habe ich in den letzten Jahrzehnten 2-3 mal gehört. Da ist nix hängen geblieben....

Danke für die Auflistung der Bands. Da hat man einen schnellen Überblick.

Ansonsten: unbedingt weiter so!
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